Seit Jahresbeginn plante ich meinen Besuch in Rudolstadt und die Durchführung eines Theater-Workshops, der auf meiner Philosophie „Theater der niedrigen Kosten“ basiert. Letztere entwickelte ich im Laufe meiner dreißigjährigen Theaterpraxis, wobei ich mit geringem oder manchmal gänzlich fehlendem finanziellen Budget inszenierte.
Jedoch wurde Nepal im Mai von einem schweren Erdbeben getroffen, das zahllose Menschenleben forderte und Millionen zu Obdachlosen und Waisen werden ließ. Das Sarwanam-Theater, wo ich als Regisseur und Künstlerischer Leiter tätig bin, blieb glücklicher-weise verschont, allerdings wurden einige unserer Künstler obdachlos.
Während die gesamte Nation Tag und Nacht daran arbeitet, den Überlebenden des Erdbebens zu helfen, ist es gleichsam überwältigend zu sehen, wie die ganze Welt sich zusammenschließt, um uns in unserer schlimmsten Krise zur Seite zu stehen.
Die Nachbeben dauern noch immer an. Nepal, an sich von Land umrahmt, wird – bedingt durch das Beben – von Überflutungen und Erdrutschen heim-gesucht. Daher hat unser Land auch jetzt noch täglich mit Katastrophen zu rechnen. Doch wir hoffen, dass sich die Lage bald bessert. Und mit dieser Hoffnung streben wir Nepalesen jeden Tag danach, der größten Katastrophe unseres Lebens mit vereinten Kräften entgegen zu treten.
Ich bedaure es sehr, kein Teil des Festivals sein zu können, aber ich bin sicher, dass die nahe Zukunft derartige Möglichkeiten bringen wird. Bis dahin werde ich hart am Wiederaufbau meines Landes arbeiten.
Ashesh Malla