Spielerisch den Geist der Insel entdeckt
Wir reisen einmal um den Globus. Dort finden wir Ozeanien. Die Schönheit und Pracht der Neuseeländischen Natur und Kultur spiegelt sich im Theater der Maori wieder. Wir kamen aus aller Welt zusammen, sprachen verschiedene Sprachen. Unsere Workshopleiter waren Rangimoana Taylor und Bronwyn Tweedle: er, nur Maori sprechend, sie als Übersetzerin für die Deutsch- und Englischsprechenden, führten uns durch die bunte Theaterwelt der Maori. Wir waren ihre Gäste, sie die Gastgeber.
Das Theater der Maori ist geprägt von Ritualen, Gesängen. Die Welt, in der die Maori leben, hat einen starken Einfluss auf die Form und die Geschichten des Theaters. Die Schauspieler, so erzählt uns Rangimoana, spielen Vögel, denn diese sind die einzigen, die zu den Göttern fliegen können. Menschen können es nicht. Deswegen sind sie etwas Besonderes. So bemerkt man die starke Verbundenheit der Maori zur Natur aber auch zu den Menschen. Der Geist dieser Tradition beflügelte unsere Gruppe, im wahrsten Sinne des Wortes. Auch wir waren Vögel. Wir bauten uns Nester auf, verteidigten sie vor anderen und verbrüderten uns mit jenen, die uns zur Hilfe kamen. Spielerisch entdeckten wir den Geist der Insel. Gemeinsam konnten wir entdecken, was in dem anderen steckt und neue Seiten an uns zum Vorschein kommen lassen – wunderschöne Seiten. Niemals sah ich so schöne Vögel, von Menschen gespielt.
Rangimoana weihte uns in die Traditionen seines Landes ein: Dankbarkeit, Gastfreundlichkeit. Es war befreiend, dies erfahren zu dürfen. Einfach nur Danke zu sagen! In dieser Gruppe, an diesem Wochenende, fielen einige Fesseln und Hindernisse von uns. So waren nicht nur wir gerührt, sondern auch unsere Leiter.
Was wir in diesen Tagen gemacht haben? Wir haben uns Geschichten erzählt. Sehr schöne Geschichten. Und sie werden uns alle wieder zusammenführen.
Hannah-Sofie Schäfer