Who the hell is Abulkasem?

Eine INVASION! kam über die Eröffnungsgäste des THEATERWELTEN Festivals am Donnerstagabend.

Das finnische Ensemble Ilves Teatteri präsentierte ein Stück schwedischer Gegenwartsdramatik aus der Feder von Jonas Hassen Khemiri. Dies geschah in einem furiosen Tempo, mit virtuoser Bühnenpräsenz und in einer einerseits fein akzentuierten und andererseits bildgewaltigen Inszenierung. Eine wahrhafte Invasion!

Ein Name, eine Fiktion, eine Behauptung steht im Zentrum des Stückes: Abulkasem. Kaleidoskopisch und in diversen theatralischen Stilformen baut sich das Stück um Abulkasem auf. Im Stück werden Identitäten, Milieus, Kulturen, vielfältige und lebensnahe Geschichten verhandelt. Der Name zirkuliert durch jede Szene, er wird von Moment zu Moment, von Figur zu Figur weitergereicht. Der Name wird zur Bedrohung, zum Objekt, zum Fremd- und Selbstbildnis. Die zahlreichen Rollen des Stückes berichten über Abulkasem oder werden Abulkasem, der sich dabei stetig verwandelt. Abulkasem steht für das in einem Namen personifizierte Fremde oder wie es eine Zuschauerin im Nachgespräch formulierte: Es geht um den Abulkasem in jedem von uns.

Die vier Spielerinnen und Spieler des Ilves Teatteri nehmen alle sechszehn Rollen ein und vollführen dabei temporeiche und humorvolle Rollen- und Szenenwechsel auf und neben der Bühne. Damit verführen und gewinnen sie schnell das Publikum. Das gemeinsame Spiel der jungen Darstellerinnen und Darsteller auf der Bühne zeugt in jeder Phase der Inszenierung von einer starken und exakten Interaktion ihrer Rollen. Dieses taktgenaue Spiel wird jedoch immer wieder durch ein pointiertes Ausbrechen und direktes Ansprechen des Publikums aufgebrochen. Die Inszenierung entwickelt so eine fesselnde Dynamik. Die Darbietung erfolgt zweisprachig in einem bravourösen und rhythmischen Wechsel zwischen Finnisch (Englisch übertitelt) und Englisch. Doch auch die diejenigen der zahlreichen internationalen Zuschauer, die sich allein dem Schauspiel des Ensembles überließen, wurden von der Leistung des Ensembles und den Szenenbildern eingefangen. Eine einfache Bühnenszenerie verbunden mit einigen Projektionen genügen der Inszenierung, um auch in der visuellen Ästhetik zu überzeugen. Das Publikum erlebte eine humorvolle Darbietung, die ein bedeutendes gesellschaftliches Thema und die damit verbundenen realen und fiktiven Emotionen und Urteile auf die Bühne und in das Bewusstsein hob.

„Es ist Abulkasem! Ich bin Abulkasem … Der Name gewinnt irgendwie die Herrschaft über mich, beruhigt mich … Abulkasem ist echt selbstbewusst … Abulkasem kennt keinen Angstschweiß, keine weichen Knie … Abulkasem hält einfach das Mädchen an der Bar bei Laune und fängt an, ihre Ohren mit den schönsten Komplimenten zu streicheln … “  [AUSZUG – Rowohlt Theater Verlag]

Mathias Baier

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