Dr. Dorothea Taube, wissenschaftliche Mitarbeiterin, Lehrstuhl für Allgemeine Pädagogik, Universität Bamberg
Rolf Witte, Leitung Kulturelle Bildung International, BKJ
Volkmar Liebig, Projektleiter „jugend.kultur.austausch global“, BKJ
Wie ist es möglich, dass sich (junge) Menschen bei Maßnahmen der Theaterpädagogik und der kulturellen Jugendbildung allgemein ihrer Stärken vergewissern können? Wie können sie sich bewusst werden über ihre Beziehung zu anderen und zur Welt, um diese aktiv mitgestalten zu können? Eindeutig Bildungswirkungen oder Kompetenzzuwächse durch einzelne Projekte oder Programme der kulturellen Jugendbildung nachzuweisen, ist ein schwieriges Unterfangen, da sie nicht unmittelbar greifbar und somit auch nicht ohne Weiteres messbar sind. Zudem ist die Erlebenssituation jedes*r Jugendlichen während solcher Bildungsmaßnahmen sehr unterschiedlich und von vielen Faktoren beeinflusst. Zusammenhänge zwischen den pädagogischen Absichten der Verantwortlichen und dem, was bei den jungen Teilnehmer*innen „ankommt“, können daher nur punktuell bestimmt werden.
Um trotzdem in einem strukturierten Rahmen gemeinsam mit den jungen Menschen zu erforschen, welche Auswirkungen die Teilnahme an Vorhaben der kulturellen Jugendbildung auf ihre Stärken, ihre Schwächen, ihre Kenntnisse oder Fähigkeiten hat, hat die Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung e.V. (BKJ) den „Kompetenznachweis Kultur“ (KNK) entwickelt. Die gemeinsamen Erkenntnisse werden dort in einem Nachweisdokument festgehalten. Um den KNK speziell auch bei Jugendbegegnungen mit Partnern aus dem Globalen Süden sowie im Kontext einer Bildung für nachhaltige Entwicklung einsetzen zu können, hat die BKJ nun einen Prozess angestoßen, um den Besonderheiten solcher Formate, wie zum Beispiel Aspekten des transkulturellen Lernens, gerecht zu werden und möglichst auch für Jugendliche aus den südlichen Partnerländern attraktiv zu sein.
Im Rahmen von THEATERWELTEN stellen Dorothea Taube, Rolf Witte und Volkmar Liebig dieses neue Werkzeug vor und laden dazu ein, dieses aus globaler Perspektive gemeinsam mit den Mitwirkenden und Gästen des Festivals aus aller Welt zu diskutieren.