Faszinierender Blick über den europäischen Tellerrand – Aufführungen aus Benin und Argentinien

Zwei internationale Gastspiele ergänzten das Festivalprogramm der „Theaterwelten“ an zwei Abenden. Am Freitag präsentierten Künstler des Netzwerks „Arts Vagabonds“ das dreiteilige Stück „Maia“. Zunächst zeigten sie ein Erzähltheater in französischer Sprache, das von einem Streit der menschlichen Sinne berichtete. Es folgte eine musikalische Geschichte von Begegnung, Trennung und Wiedervereinigung, die allein mit dem Tanz zweier Stühle erzählt wurde. Zuletzt hörten die Zuschauer das afrikanische Märchen von „Maia“, die körperlich entstellt auf die Welt kam, vom Dorf verstoßen und von einer Löwin großgezogen wurde. Später fand sie einen guten Freund, der am Ende mit Flügeln davonflog. Für alle, die des Französischen nicht mächtig waren, gab es eine knappe Übersetzung im Hintergrund. Die lautmalerische Sprache, die starke Mimik und Gestik des Schauspielers Fidèle Anato und die musikalische Untermalung der Pianistin Espérance Gbaguidi fesselten die Zuschauer. „Maia“ war in diesem Freitagabend nicht nur Teil der Theaterwelten, sondern auch Auftakt der Beninischen Kulturwoche, die unter dem Motto „Lasst uns zusammen die kulturelle Vielfalt Benins in Deutschland feiern“ in den Städten Rudolstadt, Dresden und Berlin anlief.

Am Samstagabend präsentierten zwei argentinische Performerinnen das Stück „DEJA VU“. Auch diese Aufführung war durchzogen mit Wörtern ihrer Heimatsprache, doch gab es andere Mittel, der Geschichte zu folgen. Unterstützt wurden die Szenarien durch eine Auswahl argentinischer Musik, welche die jeweiligen Stimmungen stark unterstützte. Die Spielerinnen nahmen die Zuschauer mit auf ihr Floß, mit dem sie aus einem Kriegsgebiet flohen, und auf dem sie hofften und bangten. Bildstark und humorvoll zeigten die Protagonisten, welchen zwischenmenschlichen, aber auch technischen Schwierigkeiten man auf hoher See begegnet. Das Träumen wurde notwendig zum Überleben, zum Nicht-Verzweifeln, zum Weitermachen. Und trotz der schwierigen Thematik wurde kein Mitleid für die Rollen geweckt. Das Publikum fieberte zwar mit, aber lachte auch.

Beide Aufführungen zeigten, dass die Sprache nicht das einzige und wichtigste Kommunikationsmittel ist, dass sie keine Barriere sein muss, dass Theater wunderbare, andere Mittel bereit stellt, um Geschichten zu erzählen und das Gefühle auf aller Welt die gleichen sind.

Imke Bachmann

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